GMG-FORUM

Dr. Wolfgang Bär - Richter am Bundesverfassungsgericht (GMG-Forum vom 17.10.2016)

Das diesjährige GMG-Forum lockte am 17. Oktober rund 90 Zuhörerin die Aula. Auch in diesem Jahr war wieder einer unserer besonderen Ehemaligen (Abiturjahrgang 1979) der Einladung des Fördervereinszum Vortrag im Rahmen des GMG-Forums gefolgt. „Alles, was Recht ist“, lautete das Thema des Abends. Mit Dr. Wolfgang Bär trat ein Bundesrichter an seiner alten Wirkungsstätte auf, der aus seinem Arbeitsalltag beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe berichtete.

 

Seit Oktober 2015 im Amt, gehört Bär dem 1. Strafsenat des obersten Bundesgerichts an, der unter anderem für Bayern zuständig ist. Sein Hauptgeschäft: Revision von Straf- und Steuersachen. So könne es durchaus vorkommen, plauderte der Richter aus dem Nähkästchen, dass bei ihm ein Raubmord in der Kulmbacher Straße zur Revision aufdem Tisch lande, was dann durchaus heimatliche Gefuhle wecke.

 

Ansonsten besteht das Geschäft eines Bundesrichters vor allem aus umfangreichem Aktenstudium, um eventuelle Fehler in den vorgelegten Urteilen ausfindig zu machen, die zwischenzwanzig und tausend Seiten umfassen können. Nur etwa fünf Prozent der Revisionenlanden am Ende in der mündlichen Verhandlung.

 

Seine Arbeit, so trocken sie vielleicht auf die Nichtjuristen im Publikum wirken mochte, scheint Bär wirklich Freude zu bereiten.

 

Mit Bärs Spezialgebiet, der Computerkriminalität, hat die Arbeit am BGH eher selten zu tun. Zumindest berichtete er aber voneinem Fall von Internetkriminalität, bei dem eine größere Summe Bitcoins („digitale Munzen“) erschwindelt wurde.

 

Abseits der Alltagsaufgaben liegt jedochein weiteres Arbeitsgebiet Bärs, das die Zuhöreraufhorchen ließ. Zeitweise übernimmt er die Arbeit eines Ermittlungsrichters bei Ermittlungen der Generalbundesanwaltschaft, das heißt, es geht auchmanchmal um ganz großes Kino: Staatsschutz und Terrorismus, NSU, IS und PKK.